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Girmoniel

Die wenigen Einschübe in Klammern bezeichnen Variationen der Sage. Die Sage selbst ist in ganz Sargon verbreitet, und wird in Ira gern als weisheitliche Erzählung vorgetragen, um die Dienerschaft zu belehren.

Eine Sage der Menschen, vorgetragen vom Hofbarden des Königs von Sargon, niedergeschrieben zum ewigen Gedenken an die Zeiten der Altvorderen.

Girmoniel der Baumeister

Hört meine Worte, ihr Herren von Ira, hört was Euch des Sängers Mund für Weisheiten kundtut. Was kann ich euch erzählen vom Baumeister Girmoniel, wie soll ich euch künden von seinem Hochmut und Fall?

Einst ging Girmoniel in Sargon. Und er sprach: „Wir wollen Häuser bauen und feste Burgen errichten von Stein des Gebirges und dem Holz des Waldes, dass die Menschen (und Orks) sicher darin leben können. Denn die Riesen und Zwerge, die Alben und Dämonen: sie bedrängen uns hart. Zor-Arendil hat seine leichtsterbliche Dienerschaft verstoßen, Agrilas hasst die Menschen und bevorzugt die Riesen, der Fürst des Dunklen bemächtigt sich nur (der Orks) der Steppe in den Weiten Soseraks. Kein Dämon ist auf unserer Seite; die gehörnten Engel erkennen unser Opfer nicht an.“

Und Girmoniel nahm vom Stein der Zwerge des Gebirges und errichtete eine Stadt, die heißt Ewen-Arawnim; das ist in Arawna. Und die Zwerge sahen es mit Ingrimm, doch ließen sie´s zu. Und er nahm weiter Holz aus den Wäldern von Zoar, des hochgepriesenen Waldes, erfüllt vom Gesang von Alben und der Arbeit der Riesen, und baute daraus große Türme und Schutzwälle um seine Stadt. Und Alben und Riesen sahen´s mit Hohn und Spott, doch ließen sie´s zu. Und er nahm Zauberer, die die Dämonen beherrschen konnten. Und die lasen in den Herzen der Dämonen: steinerne Häuser und große Burgen! und schrieben es auf Papier. Und die Dämonen waren Diener Girmoniels, als er seine Stadt baute, die hieß: Ewen-Arawnim.

Und die Stadt war so groß wie Ira, und so stark wie der Wald von Zoar, der hochberühmte, und seine Mauern so stark wie die Waffen der Riesen. Und Girmoniel sprach: „Hier leben die Menschen unbehelligt von allen Gefahren. Wir wollen Waffen bauen und Wälle errichten, so dass uns Riesen und Zwerge, Elben und Dämonen nichts mehr antun können. Können wir nicht heraus, so können auch sie nicht herein!“ Und die Dämonen waren auf der Seite Girmoniels und halfen ihm in all seinen Vorhaben. Und er machte eine Inschrift über dem Tor seines Hauses, dass ganz Sargon es sehen konnte.

Und Zor-Arendil unterbrach seinen Gesang um die Mittagsstunde, als die letzte Mauer Ewen-Arawnims gebaut war. Und er sah die hohen Palisaden um die Stadt aus seinem Holz. Und sein Herz entflammte in Eifersucht.

Und der Riese Zitram, der Sohn Hiltrams, (der König,) unterbrach seine Arbeit an der Schmiede der Alben am Abend, und er sah auf Ewen-Arawnin und sein waffenstarrendes Heer. Und sein Herz war voller Abscheu; und laut rief er aus: „Das ist das Werk der Dämonen!“

Und im Gebirge die Zwerge: sie unterbrachen ihr Hämmern im Berge und an der Esse ließen sie ihr Feuer ausgehen und stiegen heraus aus dem Dunkel auf die Höhen und siehe: Ewen-Arawnim erstrahlte im Glanze des Lichtes der Sonne. Und seine Erze waren von denen der Zwerge auf den Dächern und Burgen. Da regte sich Zorn in ihnen.

Doch die Dämonen erkannten: „Die Stadt ist unsere Stadt, mit Häusern und Burgen von unseren Herzen; zwar gestohlen durch die Zauberer des Girmoniel, aber doch unsere Stadt, (mit Häusern und Burgen aus unseren Herzen!) Nur das Holz, das Erz und der Stein sind nicht von uns; aber die Stadt selbst: sie ist aus unseren Herzen.“

Und sie machten eine große Heerschau. (Nur die Dämonen nicht, denn sie rührten keinen Finger mehr in dieser Sache.) Und die Könige der Zwerge, Alben und Riesen sandten Boten hierhin und dorthin. Und als sie ein Heer versammelt hatten, zogen sie gen Ewen-Arawnim am Morgen und belagerten es. Und es war viel Kampf und Geschrei. Und Zor-Arendil tötete viele; und Zitram, Hiltrams Sohn, (der König,) noch mehr; unzählig die, welche Lohin von den Smaragdhöhlen erschlug.

Aber auch Girmoniel schlug sich tapfer. Leichtfüßig lichtete er die Reihen von Elben, Riesen und Zwergen. Und wäre Zor-Arendil nicht geflohen, wahrlich: Girmoniel hätte ihn erschlagen. Nur Zitram, Hiltrams Sohn, (der König,) war stärker als er.

Und sie nahmen Ewen-Arawnim ein nach drei Jahren. Und Girmoniel starb durch die Hand Zitrams und viele Helden fanden den Tod dabei. Girmoniel aber war bereits 90 Jahre alt, als das geschah, ein Greis nach dem Äußeren, nur inwendig jung und frisch und mit starkem Arm.

Und bis auf den heutigen Tag beten manche Menschen zu Girmoniel, dass er ihrer gedenke; denn noch immer sind sie Sargons schwächstes Geschlecht und sogar die Orks werden ihrer im Kampfe überdrüssig.

Wir Ennotin aber lehren dies den Menschen, dass sie nicht hochmütig werden sollen wie es Girmoniel einst war. Denn manch ein Mensch mag stark und klug sein, aber doch kann er´s nicht weit bringen. Wenn er erstarkt ist, stirbt er schon wieder. Daher hat Pulu die Herrschaft auch so gerecht verteilt in Sargon, dass die Starken über die Schwachen herrschen.

Gelobt sei der König!

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Page last modified on 16.05.2006, um 13:35 Uhr