SargonWiki | Sargon / Reisebericht

Die Völker Sargons

Über Elfen

Auf Sargon leben im äußersten Westen und in den nördlichen Wäldern die beiden Völker der Elfen. Lange Zeit des Getrenntlebens hat dafür gesorgt, dass sich die Sprache der einen von der der anderen unterscheidet. Dies schlägt sich ersichtlich darin nieder, um nur die offensichtlichste aller Unterscheidungen zu nehmen, dass sich die Elfen im Westen nicht Elfen, sondern vielmehr Elben nennen. Nur ein Buchstabe und doch unterscheidet sich der Klang dramatisch. Auch sonst unterscheidet sich die Lebensweise beider Stämme in vielerlei Hinsicht. Ist das tägliche Leben der Elben vergleichbar mit dem Alltag in Zoar, wenngleich auch stärker von Müßiggang und Lebensfreude geprägt, die Wissenschaft hervorragender und alle Künste in Meisterschaft vorhanden, so sind die Elfen vergleichsweise primitiv. Sicherlich sind ihre Behausungen von vortrefflicher Güte, doch sind sie ganz aus den Bäumen des Waldes gefertigt, hingegen man bei den Elben auch Stein verwendet. Aber vielleicht ist die augenfälligste Diskrepanz in der Erscheinung zu finden. Sind Elben von hohem, geradem und schlankem Wuchs, so trifft man diese Merkmale auch bei den Elfen an. Es ist vielmehr so, dass Elben eine Aura von Heiterkeit ausstrahlen und zugleich überlegen wirken. Bei den Elfen ist es eine Gewandung aus Melanchonie. Indessen, auf meinen Reisen bin ich stets vorzüglicher von den Elfen willkommen geheißen. Ihre Güte geht tiefer als die der Elben. Gemeinsam ist wiederum beiden Stämmen das lange Leben. Die Dauer desselben konnte bisher noch nicht bestimmt werden. Obwohl Elben und Elfen sehr freizügig im Umgang miteinander sind, gibt es bei ihnen nur wenig Geburten. Es ist mir verborgen geblieben, welchen Zyklus dabei die Frauen einhalten. Augenfällig ist auch die andersartige Bekleidung. Die Elben scheinen sich wie die Menschen aus Zoar zu kleiden, die Elfen dagegen bevorzugen solche Gewänder, die sie im Wald gebrauchen können. Letztlich bleibt noch festzuhalten, dass sowohl Elfen als auch Elben der Zauberei mächtig sind. Doch auch hier zeigt sich wieder eine Differenz. Ist die Zauberei der Elben der unsrigen gar nicht so fern, ist die Magie der Elfen durch Intuition und ihre Umgebung geprägt. Hier erscheinen weitere Studien angebracht.

Über Zwerge

Von den dereinst vier Königreichen im Berg, sind nur noch dreie über. Die Zwergenstädte von Xergolosch wurden allesamt vor mehreren Jahrhunderten ausgelöscht. Daher gibt es nur noch die Andrahim, Andrazim und Andraxim. Sie leben auf die verschiedenen Gebirge verteilt. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie Stollen tief hinein in das Gebirge getrieben. Obwohl ihre Zahl nur gering ist und allenfalls wenig mehr als Tausend betragen dürfte, leider war es mir nicht möglich eine exakte Zahl zu ermitteln, sind ihre Höhlen gigantischen Ausmaßes. Das erstaunt umso mehr, als der Zwerg ja bekanntlich nur von geringem Wuchs ist. Aber sei es, um ihre körperliche Unterlegenheit wettzumachen oder um einen freien Himmel nachzuahmen; in den Stollen der Zwerge kann man tagelang umhergehen. Das wundersamste an ihren Behausungen aber ist die Verbindung einzelner Städte. Diese bewerkstelligen die Zwerge durch ein fantastisches Netzwerk von Wasserbahnen, auf denen man in Stunden Entfernungen zurücklegt, für die man zu Fuß Tage, wenn nicht gar Wochen benötigte. Die Gesellschaft der Zwerge besteht fast ausschließlich aus Männern. Ihre Frauen behüten sie eifersüchtiger als das Gold, dass sie zu gewinnen trachten. Doch habe ich mir sagen lassen, dass die Männer am heimischen Herd stets das befolgen, was ihnen ihre Frauen auftragen. Wie schon angedeutet, bedeutet den Zwergen das Leben nur wenig mehr, als Reichtümer anzuhäufen. Das ist ihnen vortrefflich gelungen und so leben die Zwerge heute in einem Wohlstand, der seinesgleichen sucht, aber wohl nicht finden wird. Folglich haben sich die Zwerge auf die Schmiedekunst verlegt, und ihre Waffen, vor allem aber ihre Rüstungen sind die besten, die sich finden lassen. Doch findet man sie selten in der passenden Größe, so dass manch ein König viel Geld ausgeben musste, um eine Rüstung zu erwerben, die nach zwergischen Maßstäben allenfalls Mittelmaß darstellt. Eine Magie in unserem Sinne gibt es nicht, so dass es ein Rätsel bleibt, wie es dem kleinen Volk gelingt, ihre Herstellungen mit Magie zu verstärken. Auch das ein Punkt für weitere Forschungen.

Von den Hohen Menschen

Unter den Menschen gibt es einige wenige, die andere Menschen an Ausstrahlung, Körpergröße und Lebensdauer übertreffen. Sie werden die Hohen Menschen genannt, was vielleicht insoweit zutrifft, als sie die Führer von ganzen Völkerschaften sind. Einst war ihre Herrschaft über ganz Sargon, doch sind davon nur noch zwei Reiche geblieben. Das eine ist Zoar, was im Süden der Welt liegt, ganz in Nachbarschaft zu den Elben. Das andere ist Arawna, ein Inselkönigreich, welches östlich liegt, unweit entfernt unserer eigenen Feste. Ein Hoher Mensch kann erwarten etwa doppelt so lange zu leben, wie ein gewöhnlicher Mensch. Doch gibt es nur noch wenige, die reinen Blutes sind. In den Jahrhundeten, die seit Iras Fall verstrichen sind, haben sich viele mit den gewöhnlichen Menschen vermischt. Besonders in Arawna ist dies zu beobachten. Hier ist nicht einmal mehr die Königsfamilie frei von Vermischung. Anders ist es in Zoar. Dort finden sich Hohe Menschen nur in der Königsfamilie, die sehr ausgedehnt ist und den gesaamten Adel des Landes erfasst, so wie große Teile der Priesterschaft. Und stets heiraten sie unter sich, nur wenige haben gewöhnliche Menschen geehelicht. Doch hat diese Praxis dazu geführt, dass der Herrscher wenig Kontakt zu seinem Volke hat. Auch schwinden die Kräfte von Zoar und von dem riesigen Reich, dass es einst war, kann nur noch ein Bruchteil kontrolliert werden. Viele Städte und Fürsten sind frei von Zoar, obwohl sie dem namen nach noch dazu gehören. Arawna konnte sich seine Kraft erhalten. Es ist ein Reich, das seine Stärke ausbaut. Indem es Handel mit entfernten Ländern sucht. Seine Schiffe sind von großer Eleganz und Schnelligkeit, seine Armeen stark und kampferprobt. Meiner Einschätzung nach ist die Zeit der Hohen Menschen vorüber. Selbst wenn man die Mischlinge hinzuzählt, gibt es nicht mehr als 30 Familien.